2.2 Betriebsphilosophie
Jedem Datenerfassungs- und Verwaltungssystem liegt eine von den Entwicklern intendierte Benutzungsphiolosophie
zugrunde, der ein Benutzer folgen sollte, wenn er den optimalen Nutzen durch das System erzielen möchte. Dies
trifft in besonderem Maße auf das UnivIS zu. Sie werden feststellen, dass sich grundsätzlich im eigentlichen
Arbeitsablauf (Workflow) nicht sehr viel geändert hat und wir im wesentlichen statt Papier das Netz als Medium
nutzen. Was sich mit Einführung des Systems ändert, ist die gestärkte Eigenverantwortung, die weitgefächerte
Nutzung der Daten, die vereinfachte Pflege (vieles machen Sie nur einmal und nicht jedes Semester aufs
Neue).
Gestärkte Eigenverantwortung setzt aber auch konstruktives Verhalten im Gesamtsystem „UnivIS und
Hochschule“ voraus, wenn das globale Ziel erreicht werden soll. Eine zentrale Steuerungs- bzw.
Koordinierungskomponente im System unterstützt diese Strategie.
- Die Erfassung und Pflege der Daten erfolgt dort, wo sie anfallen, bei den Lehrstühlen, den
Instituten, den Fakultäten/Fachbereichen und last but not least in den Verwaltungsreferaten der
zentralen Verwaltungsorganisationen. Dieses Vorgehen wird durch ein, der Hochschulstruktur
folgendes, Sicherheits- und Zugriffssystem unterstützt. Konsequenz dieser Vorgehensweise ist die
Delegation der Verantwortung für die Richtigkeit der Daten. Man ist also „selbst Schuld“, wenn
etwas nicht korrekt wiedergegeben wird.
- Jedes Datum wird nur einmal erfasst und zentral gespeichert. Die Pflege der Daten wird dadurch
erleichtert und Inkonsistenzen vermieden.
- So existiert z.B. der Datensatz einer Person nur einmal, gleichgültig in welcher Verbindung
diese Personen in den verschiedenen Verzeichnissen oder in lehrstuhlspezifischen Webseiten
auftauchen oder
- der Datensatz einer Vorlesung existiert nur einmal, gleichgültig wie häufig sie im
Vorlesungsverzeichnis erscheint.
- UnivIS ist kein Textverarbeitungssystem zur Erstellung von gedruckten Verzeichnissen. Bei notwendigen
Designentscheidungen wird im Zweifelsfall immer zugunsten der Anforderungen aus dem Web
entschieden. Wir sprechen bei gedruckten Verzeichnissen deshalb von „Abfallprodukten“des
UnivIS.
- Zentrale Ressourcen (meistens: zentral verwaltete Räume) lassen sich über Hochschulgrenzen hinweg
nur schwer in einer einheitlichen Weise verwalten. Jede Hochschule hat ihre gewachsenen Strukturen. Aus
diesem Grunde bietet das UnivIS hier zwar weitreichende Unterstützung, aber keine bindenden Vorgaben
an.
Grundlage unseres Systems in diesem Teilbereich ist die Institution eines Raumverwalters, die in der
Regel an jeder Hochschule gegeben ist. Der jeweils zuständige Raumverwalter wird Ihnen in jeder
Raumbelegungsseite angezeigt. Dieser Raumverwalter gibt letztendlich die Strategie der Raumbelegung
vor. Nach unseren Erfahrungen an verschiedenen Hochschulen hat sich folgende, eher liberale,
Vorgehensweise bewährt, die auf die Kompetenz und das konstruktive Verhalten der Beteiligten setzt (Für
Zweifler sei angemerkt, dass der große Vorteil bei der Einführung des UnivIS darin liegt, daß alle
datenpflegende Personen ausgebildet werden, ihnen also die Betriebsphilosophie des Systems
wohlbekannt ist):
- Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt dürfen Regelveranstaltungen aus dem letzten
entsprechenden Semester ohne Rücksprache mit dem Raumverantwortlichen in das neue
Semester mit gleichem Raum und gleicher Zeit übernommen werden. Je nach Varianz
im Lehrangebot dürften damit, in einem „eingeschwungenen System“, schon 70 bis
90% aller Belegungsfälle gelöst sein. Darüberhinaus unterstützt dieses Verfahren die
überschneidungsfreie Studierbarkeit der Fächer, wenn es einmal gelungen ist, eine
konfliktfreie Lösung zu finden.
- Die restlichen Termine werden dann mit Hilfe der Raumverwalter einvernehmlich vergeben.
Auch hier sollte man so vorgehen, dass man die Belegung der Räume als Wunsch
interpretiert, also von dem Datenpfleger vornehmen lässt. Im Konfliktfall bekommt er eine
Warnung, daß der Termin bereits vergeben ist. Da er auch mitgeteilt bekommt durch wen,
lösen sich viele Konflikte bereits bilateral. Ist der Raum frei, fehlt nur noch die Zustimmung
des Raumverwalters, z.B. durch eine kurze e-mail-Anfrage bzw. Nachricht.
- Das Rechte- und Schutzsystem orientiert sich an der Verwaltungsstruktur der Hochschule.
So wird die Mehrzahl der schreibberechtigten Benutzer nur in ihrem eigenen Bereich z. B.
des Lehrstuhls eine Schreibberechtigung besitzen. Analog zur Hochschulstruktur wird es
auch eine Hierachie von Systemverantwortlichen geben, die administrativ für ein Institut,
einen Fachbereich oder auch für die gesamte Hochschule tätig sind. Entsprechend kann man
Schreibrechte, ggf. verbunden mit dem Recht der Benutzeradministration, einräumen. Der einzelne
registrierte Benutzer wiederum findet gemäß seiner eigenen Rechte und Wünsche genau das
Umfeld in seinen PopUp-Menüs vor, das er zu einer effizienten Datenpflege benötigt, wie z.
b. die Dozenten der Lehrveranstaltungen, die zur Eingabe anstehen oder die Raumliste der
Räume, die er in der Regel belegt. Darüber hinaus kann ein Benutzer aus einer Vielzahl von
Darstellungsmöglichkeiten seine eigene Standarddarstellung wählen. Eine sinnvolle Vorbesetzung ist
natürlich voreingestellt.
- Weitere Strukturierungselemente sind
- der Überschriftenbaum,
der im Vorlesungsverzeichnis den Einsortierungsort für die Lehrveranstaltungen vorgibt.
Diese Überschriftenbäume sind individuell an Studienrichtungen und Studienordnungen
anpaßbar. Im Sinne einer einheitlichen Darstellung ist es natürlich von Nutzen, gleiches auch
gleich darzustellen. Eine kritische Durchsicht des bestehenden Vorlesungsverzeichnisses
- etwa von den Studienberatern - vor Einführung des neuen Systems, kann später viel
Nachbesserungsaufwand einsparen.
- die Institutionengliederung erlaubt es, die interne Struktur der Institutionen (Fachbereich,
Institut, Lehrstuhl, etc.) individuell zu gestalten. Dieser Mechanismus dient u. a. dazu,
einzelne Personen in beliebig vielen verschiedenen „Funktionen“ darzustellen, z. B. einen
Professor als Lehrstuhlinhaber, Dekan und Mitglied des Senats, ohne dafür mehrere
Personendatensätze anlegen zu müssen.